FB2-Schein und Anerkennung in Kroatien
Der FB2-Schein mit extra Funklizenz ist in Kroatien gleichwertig mit dem kroatischen Küstenpatent Kategorie B („Voditelj Brodice kategorija B“). Beide Berechtigungen erlauben das Führen von Freizeitbooten bis zu einer bestimmten Größe und Reichweite.
Anerkennung
- Die kroatische Regierung und Österreich haben im Rahmen eine gegenseitige Anerkennung von Befähigungszeugnissen geregelt.
- Laut der verlinkten Tabelle (siehe PDF) wird der FB2-Schein für das Führen von Jachten in Küstengewässern (bis 20 Seemeilen) anerkannt, jedoch unter der Voraussetzung, dass der Scheinhalter auch die praktischen Anforderungen erfüllt (z. B. Seemeilen und Nachtfahrten).
Einschränkungen
- Der FB2-Schein reicht nicht aus, um kommerzielle Tätigkeiten auszuüben (z. B. bezahlte Skipperdienste), da hierfür zusätzliche Anforderungen meist gemäß STCW gelten.
STCW und Problematik beim FB2-Schein
Die STCW-Konvention (International Convention on Standards of Training, Certification and Watchkeeping for Seafarers) ist ein internationaler Standard für die Ausbildung und Qualifikation von Seeleuten. Sie wird von der International Maritime Organization (IMO) geregelt und ist verbindlich für kommerzielles Führen von Schiffen.
Problem beim FB2-Schein:
- Der FB2-Schein erfüllt die Anforderungen der STCW nicht, da er auf die Freizeitnutzung von Jachten abzielt.
- Wer als Skipper kommerziell tätig werden möchte (z. B. Charterboote gegen Bezahlung steuern), benötigt ein Zertifikat, das den STCW-Standards entspricht, das explizit nach STCW zertifiziert ist.
Folgen der fehlenden STCW-Konformität:
- Für die private Nutzung ist der FB2 vollkommen ausreichend und wird in Kroatien sowie vielen anderen Ländern akzeptiert.
- Für kommerzielle Tätigkeiten ist er unzureichend, da weder Sicherheitskurse noch spezifische STCW-Module (z. B. Radartraining, Erste Hilfe auf See) abgedeckt sind.
ICC (International Certificate of Competence) und Resolution 40
Das ICC (International Certificate of Competence) wird auf Basis der UN-ECE Resolution 40 ausgestellt und ist ein international anerkanntes Zertifikat für Freizeitkapitäne. Es dient dazu, eine einheitliche Regelung für das Führen von Sportbooten zu schaffen.
Wichtige Aspekte der Resolution 40:
- Die Resolution wurde von der UN Economic Commission for Europe (UNECE) entwickelt.
- Das ICC wird in vielen europäischen Ländern anerkannt, jedoch nicht weltweit. Länder wie die USA oder Australien verlangen zusätzliche Nachweise.
- Voraussetzung für die Ausstellung des ICC ist der Nachweis einer nationalen Qualifikation (z. B. FB2) oder eine bestandene ICC-Prüfung.
Vorteile des ICC:
- Internationale Anerkennung in vielen Ländern.
- Erleichtertes Chartern von Yachten.
- Nachweis von grundlegenden Fähigkeiten im Segeln und Motorbootfahren.
Einschränkungen des ICC:
- Das ICC ist nur für Freizeitaktivitäten gültig und keine Lizenz für kommerzielle Tätigkeiten.
- Es bietet keine zusätzliche Befugnis über die nationalen Regelungen hinaus. Beispielsweise bleibt die STCW-Problematik bestehen.
Zusammenfassung:
- FB2-Schein: Gültig für Freizeitnutzung in Kroatien, entspricht dem kroatischen Küstenpatent B. Nicht STCW-konform, daher ungeeignet für kommerzielle Skipper-Tätigkeiten.
- STCW: Erforderlich für alle, die kommerziell tätig werden möchten. Zusatzschulungen und Prüfungen erforderlich.
- ICC: International anerkanntes Zertifikat für Freizeitsegler, basierend auf Resolution 40. Unterstützt das Chartern von Yachten weltweit, hat aber keine kommerzielle Gültigkeit.
Falls Sie weitere Details oder eine Erklärung der STCW-Kurse und -Zertifikate benötigen, lassen Sie es mich wissen!
