Internationale Anerkennung österreichischer Schiffsführerpatente

Internationale Anerkennung österreichischer Schiffsführerpatente

Welche Dokumente sind in Küstengewässern üblich bzw. werden unter den geltenden Umständen anerkannt?

Gültigkeit österreichischer Dokumente an Meeresküsten

Die weltweite (nicht einmal die europaweite) Anerkennung von Befähigungsausweisen ist für die Sport- und Vergnügungsschifffahrt nicht durchgehend geregelt. Die hier von der Obersten Schifffahrtsbehörde Österreichs veröffentlichte Übersicht, welche Dokumente in Küstengewässern üblich sind, gipfelt in der Aussage, dass die vorherige Rücksprache mit dem Küstenstaat Ihrer Wahl in jedem Fall ratsam ist.

Kontaktmöglichkeiten zu den Vertretungen verlautbart das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres.

Befähigungsausweise zur Schiffsführung auf Küstengewässern

Für eine gegenseitige Anerkennung von Sportpatenten gibt es keine internationalen Abkommen oder Regelungen der Europäischen Union (EU) und Sie liegt somit ausschließlich im Ermessen der Küstenstaaten. Es ist jedoch weltweit üblich, amtliche oder amtlich anerkannte Sportpatente anzuerkennen, wenn der Inhaber Angehöriger des ausstellenden Staates ist.

Es kann daher – vorbehaltlich kurzfristig abweichender Entscheidung einzelner Staaten – davon ausgegangen werden, dass Ausweise, die bis 31. Dezember 2011 von den bis dahin gesetzlich genannten Verbänden, dem Motorboot-Sportverband für Österreich (MSVÖ) und dem Österreichischen Segelverband (ÖSV), ausgestellt und mit dem Vermerk der Gleichwertigkeit (mit amtlichen Ausweisen) versehen wurden, sowie Internationale Zertifikate für die Führung von Jachten (siehe Schiffsführung auf See) anerkannt werden.

Änderungen der Jachtverordnung 2020

Laut Änderung der Jachtordnung – hier Geltungsbereich: §1. Diese Verordnung gilt für die Zulassung von Jachten zur Seeschifffahrt sowie die Erlangung und Ausstellung Internationaler Zertifikate für die Führung von Jachten.

Im 3. Teil der neuen Yachtverordnung: Internationales Zertifikat für die Führung von Jachten heißt es:

Geltungsbereich

§ 11. Die Vorschriften dieses Teiles gelten für die Erlangung und Ausstellung von Internationalen Zertifikaten für die Führung von Jachten.

Form und Inhalt des Internationalen Zertifikates

§ 12. Form und Inhalt des Internationalen Zertifikates müssen dem Muster der Anlage 4 unter Einhaltung von Sicherheitsvorschriften (Sicherheitsdruck) entsprechen.

Berechtigungsumfang der Zertifikate

§ 13. Internationale Zertifikate für die Führung von Jachten sind bei Vorliegen der jeweiligen Voraussetzungen für Motorjachten oder für Motor- und Segeljachten für folgende Berechtigungsumfänge auszustellen:

  1. für Watt- oder Tagesfahrt – Berechtigung zur selbstständigen Führung von Jachten mit einer Länge bis zu 10 m im Fahrtbereich 1;
  2. für Küstenfahrt – Berechtigung zur selbstständigen Führung von Jachten im Fahrtbereich 2;
  3. für Küstennahe Fahrt – Berechtigung zur selbstständigen Führung von Jachten im Fahrtbereich 3;
  4. für Weltweite Fahrt – Berechtigung zur selbstständigen Führung von Jachten im Fahrtbereich 4.

Das heißt aber auch gleichzeitig: In Staaten, welche die internationalen Zertifikate nicht anerkennen, verfügen österreichische Sportbootführer lediglich einen Verbandsschein und können nicht darauf verweisen, dass dieser als amtlicher österreichischer Befähigungsausweis gilt.

Von der Obersten Schifffahrtsbehörde Österreichs sollte man mehr erwarten können.

Tirol – Schiffsführerpatent 10 m Seen & Flüsse

Tirol – Schiffsführerpatent 10 m Seen & Flüsse

 

Das Patent ist nur gültig für Binnengewässer und wird am Meer nicht anerkannt oder geduldet. Alle Informationen, die besagen, dass Schiffsführerpatente 10 m Seen und Flüsse in Kroatien in den Küstengewässern vor dem Festland und den vielen Inseln innerhalb der drei Meilen Zone geduldet bzw. wird stillschweigend akzeptiert wird, sind absolut falsch.

 

Es kann passieren, dass ein kleineres Charterunternehmen nicht nach einem gültigen Patent fragt und ein Boot überlässt. Das hat nicht mit Glück zu tun, sondern kann sich als kostspielige Falle präsentieren. Denn bei der erstbesten Kontrolle, werden bei fehlenden, in Kroatien gültigen Papieren hohe Strafen oder Bußgelder fällig und das Boot wird Vorort festgesetzt. Noch schlimmer ergeht es jenen Möchtegern-Kapitänen, die ohne gültiges Schiffsführerpatent in einen Unfall geraten, ihnen drohen hohe Strafen, die auch Freiheitsentzug zur Folge haben können.

 

Mit dem Küstenpatent das Meer erobern

Wer also mit einem Boot am Meer fahren möchte, der muss – Schiffsführerschein 10 hin oder her – ein Küstenpatent, der kroatischen Boat Skipper B mit UKW-See-Sprechfunk-Lizenz besitzen.

 

Der Bootsführerschein B inkl. UKW berechtigt zum Führen von

  • Segel und Motoryachten sowie Jet-Ski,
  • ohne Einschränkung der Motorisierung (kein kW/PS-Limit),
  • bis 30 BRZ (je nach Bauart sind das Yachten bis ca. 18 m Länge),
  • die UKW-See-Sprechfunk-Berechtigung für Kroatien (Die Prüfung kann mit dem vollendeten 16. Lebensjahr (16. Jahre) abgelegt werden. Für Minderjährige gilt ein PS Limit von 15 kW.)

 

Gemacht werden kann das kroatische Küstenpatent – der Boat Skipper B mit UKW-See-Sprechfunk-Lizenz – beim Marktführer AC Nautik an vielen Orten in Österreich und Kroatien. Der Zeitaufwand beträgt nur zwei Tage, vorausgesetzt das Skriptum wird daheim sorgfältig durchgearbeitet und der Inhalt verinnerlicht.