Bootskühlschrank

Bootskühlschrank

Frisches an Bord – auch bei längerem Törn

 

Um auch an Bord ein kühles Getränk aus dem „Eisschrank“ nehmen zu können, war eine Reihe von Erfindungen Grundvoraussetzung. Der noch heute viel gebrauchte Begriff „Eisschrank“ – der Urahn aller heutigen Kühlschränke, hat mit diesem Begriff nur noch wenige Gemeinsamkeiten. Das „Kühlmittel“ der ersten hölzernen Eisschränke war nämlich zunächst Natureis aus den Wintermonaten.

 

Carl P. G. Linde und seine Erfindung – Kältemaschine

In den 1870er Jahren konstruiert Carl Paul Gottfried Linde seine neue und nun wirkungsvollere Kältemaschine – mit Ammoniak als Kühlmittel. Linde meldete diesen neuen Kompressor am 25. März 1876 zum Bayrischen Patent und im August 1877 beim neu gegründeten Reichspatentamt zum Reichspatent an. Damit war es möglich rund ums Jahr Stangeneis herzustellen.

 

Die parallel verlaufende Entwicklung Kühlschrank

Schon im Jahr 1748 präsentierte William Cullen an der Universität Glasgow seine erste künstliche Kühlung. Alexander Twinning vermarktet seine ersten modernen Kühlschränke ab 1834, sie wurden durch Luftkompression gekühlt. Ferdinand Carré lieferte einen weiteren Entwicklungsschritt, er setzte 1859 Ammoniak zur Kühlung ein.

 

Altvertrautes wurde bis in die 1950er Jahre eingesetzt

Es sollte dauern, bis sich die modernen elektrischen Kühlschränke durchsetzen. Bis Anfang der 1950er-Jahre wurden immer noch hölzerne Eisschränke benutzt, die mit Fabrikeis oder Natureis befüllt wurden. Auch, wenn elektrische Kühlschränke heute Standard sind, gehörten sie doch über einen langen Zeitraum zu den Luxusgütern.

 

Das Wirtschaftswunder beflügelt die Nachfrage

Wirtschaftswunder ist das Schlagwort zur Beschreibung des unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in den 1950er Jahren. Erhöhte Produktionszahlen lassen die Preise fallen – auch bei den Kühlschränken, sie erobern nachhaltig die Haushalte.

1954 besaßen etwa 90 Prozent aller Haushalte noch keinen elektrischen Kühlschrank. Erst in den 1970er Jahren findet der Kühlschrank allmählich seinen Platz in den Haushalten und ist heute nicht mehr wegzudenken.

Der Kühlschrank – seine Variationen, seine Innovationen

Waren es anfänglichen nur die Standgeräte, folgten binnen kürzester Zeit auch die Einbaugeräte. Dann folgten die Kühl-Gefrier-Kombinationen, die steigenden Ansprüche wurden jeder Hinsicht erfüllt.

Und die Entwicklung schreitet fort. Neue Technologien werden eingeführt. Die No-Frost-Technologie z. B. erspart das lästige, zeitraubende Abtauen oder die BioFresh-Technologie hält empfindliche Produkte wesentlich länger frisch.

 

Umweltfreundlicher werden die Kühlschränke durch umweltfreundlichere Kältemittel, durch wirksamere Kompressoren und eine neue energieeinsparende Dämmstoffgeneration.

Gekühlt hält länger frisch – schmeckt es besser

Kühlschränke gehören besonders im Sommer zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen an Bord.

Etwa Mitte der 60er Jahre kamen die ersten mobilen elektrischen Kühlgeräte bzw. Kühlschränke für den Bootseinsatz auf den Markt. Grundsätzlich werden drei Arten von mobilen Kühlsystemen unterschieden:

  1. Thermoelektrische Geräte

Die ist die einfachste Methode, sie wird überwiegend im Freizeitbereich eingesetzt. Die Kühlung wird mit Strom aus dem Bordnetz und einem speziellen Kühlelement erzeugt.

Zu viele Nachteile (viel Strom – wenig Kühlung) verhindern den Einsatz an Bord.

 

  1. Absorbergeräte:

Die leistungsstärkeren Absorber-Kühlschränke nutzen Wärme zur Kühlung. Die Wärme wird elektrisch erzeugt und bringt ein spezielles Kühlmittel zum Verdampfen. Für Boote ist das Absorberprinzip nur sehr begrenzt einsetzbar, weil der Kühlschrank für eine reibungslose Funktion möglichst waagerecht stehen muss und nicht schwanken darf.

 

  1. Kompressorgeräte

Diese Methode der Kälteerzeugung ist effizient und wird deshalb bei den meisten Bootskühlschränken eingesetzt. Hierbei verdampft ein flüssiges Kältemittel durch hohen Druck und nimmt dabei die Wärme aus dem Kühlschrankinnenraum auf. Ein Elektrokompressor verdichtet den Kühlmitteldampf wieder, das anschließend in einem Kondensator an der Kühlschrankrückwand kondensiert und dabei Wärme an die Umgebung abgibt. Ein Grund, warum diese Kühlschränke nicht hermetisch abgeschlossen sein dürfen, stets eine Lüftung brauchen.

 

Wohin mit dem Kühlschrank

Kühlschränke stören nicht im Fußraum, wenn diese in Pantryblöcke oder Schränke montiert werden. Gewählt werden kann zwischen Schubladen- und Türgeräten. Jeder kennt solche Kühlschranke aus seiner Küche. Nur sind die Modelle fürs Boot auf Grund der Platzbeschränkung nicht so groß. Die gängigsten Geräte haben ein Volumen zwischen 40 l und etwa 80 l.

 

Eine zweite Batterie muss sein

Beim Kühlschrank ist der Stromverbrauch der wichtigste Punkt, er bestimmt, dass ein Kühlschrank an Bord mit einer Zweitbatterie arbeiten muss. Denn die Starterbatterie sollte niemals fürs Bordnetz missbraucht werden.
Wichtig!

Der Kühlschrank sollte unbedingt einen Unterspannungsschutz haben, der den Kühlschrank selbstständig abschaltet und die Batterien schützt. Es soll ja vorkommen, dass vergessen wird, den Kühlschrank rechtzeitig auszuschalten.