Rettungswesten – nicht erst, wenn es eng wird …

Rettungswesten – nicht erst, wenn es eng wird …

Nachstehendes im Autopsie-Protokoll eines amtliche Leichenschauhaus der Pathologie zu lesen, sollte zumindest nachdenklich stimmen.

„Der Skipper des Bootes erlitt aufgrund der Aufprallkraft schwere Körperverletzungen, die zur Bewegungsunfähigkeit und schlussendlich zum Ertrinken führte. Verbunden mit der Verletzung des Rückenmarks muss daher die Todesursache als direktes Ertrinken angesehen werden.

Bei der Verwendung von Schwimmwesten während des Betriebs des Schiffes hätte es der verletzten Person helfen können, trotz der schweren Verletzungen auf der Meeresoberfläche zu verbleiben“.

Es sollte müßig sein, den Begriff „Rettungsweste“ noch einmal in Erinnerung zu rufen, aber solange diese Weste nur als Notnagel dien, nur angelegt wird, wenn es kritisch zugeht, muss es geschehen:

„Eine Rettungsweste ist eine tragbare Weste, die eine Person im Wasser selbständig in die Rückenlage dreht und den Kopf über Wasser hält, nur so werden die Atemwege freigehalten. Diese Eigenschaft gilt auch dann, wenn die Person bewusstlos ist, solche Westen werden als ohnmachtssicher Rettungswesten bezeichnet“.

Auf See ist es ein Gebot guter Seemannschaft, bei Schlechtwetter, Dunkelheit und bei der Ruderwache immer eine Rettungsweste zu tragen. Kinder – auch bei schönster Wetterlage – ohne Rettungsweste an Bord herumtollen lassen, ist nahezu fahrlässig, gleiches sollte natürlich auch für an Bord befindliche Vierbeiner gelten.

Wenn Rettungswesten vorbeugend und dauerhaft an Bord getragen werden sollen oder müssen, sollten sie ihre Funktion voll erfüllen und auch einen gewissen Tragekomfort haben. Dabei sollte auch auf größtmögliche Bewegungsfreiheit geachtet werden. Rettungswesten dieser Machart werden in der Sport- und Berufsschifffahrt eingesetzt und werden häufig auch mit einem Lifebelt kombiniert.

Besonders bei unruhiger See sollte zusätzlich zur Rettungsweste an Deck ein Lifebelt getragen werden. Dieser verhindert das Über-Bord-Fallen. Dazu ist es notwendig, dass der Lifebelt richtig angelegt und mittels Sorgleine mit einem festen Punkt an Bord verbunden ist. Moderne Rettungswesten sind häufig mit integriertem Lifebelt erhältlich.

Der Lifebelt ist ein Gurtgeschirr für die Sicherung von Seeleuten an Bord eines Bootes, er soll das Über-Bord-Fallen verhindern.

Das Geschirr besteht aus Gurten, die unter den Achseln oft auch unter dem Schritt durchgeführt am Körper befestigt werden. Am Gurtgeschirr befindet sich ein Ring, daran wird der Karabiner der Sorgleine befestigt, das andere Ende an Schiffsteilen per Karabiner eingehakt. Damit immer ein Karabiner sicher eingehakt ist, bestehen bessere Modelle der Sorgleinen aus zwei Gurten mit je einem Karabiner. Verhindert werden soll so, dass eine Person über Bord geht. Die für die Freizeitschifffahrt ausgelegte Geschirre haben nur einen dünneren Gurt zwischen den Beinen. er soll verhindern, dass das Geschirr über den Kopf rutschten kann, wenn der Träger über Bord geht. Ein Lifebelt muss gut funktionieren, muss in der Größe passend eingestellt sein. Der Schrittgurt zwischen den Beinen muss, um ein Herausrutschen zu verhindern, gut angezogen werden. Die Sorgleine muss ständig an einer festen Stelle an Bord eingehakt sein. Sicher sind spezielle Ösen, oder dafür an Deck gespannten Strecktaue.

Lifebelts sollten nicht erst bei rauer See sowie bei alleinigem Aufenthalt an Bord angelegt werden.