Kroatien – Küste – Inseln – Adria

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Kroatien – Küste – Inseln – Adria

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Kroatien – eines der schönsten Wassersportreviere weltweit

Kroatien gilt mit Fug und Recht als eines der schönsten Bootssportreviere der Welt. Etwa 1.770 Kilometer Länge beträgt die überwiegend verkarstete Küstenlinie. Rund 1.200 vorgelagerten Inseln, Eilande und Riffe – einig eher karg, andere sind mehr oder weniger begrünt, nicht einmal 50 von ihnen sind dauerhaft bewohnt – liegen verstreut in der kroatischen Adria. Ungezählte, lauschige Buchten mit blau und türkis schillerndem Wasser, sehenswerte Altstädte und spektakuläre Natur runden das Bild. Viele deutsche, österreichische und Schweizer Touristen verplanen ihren Urlaub zum Motorbootfahren oder Segeln an die herrliche, kroatischen Adriaküste.

Einige von ihnen sind gut vorbereitet, wissen, ohne Bootsführerschein darf niemand mit einem Boot auf das Wasser. Das kroatische Küstenpatent, der Boat Skipper B mit UKW-See-Sprechfunk-Lizenz war in den Wochen vor dem Urlaub die Beschäftigung in freien Stunden. Nun wartet der abschließende Vorbereitungskurs und danach die Prüfung im Hafenamt.

Kroatien – hat die Bürokratie nicht erfunden aber …

weiß diese zu nutzen. Stress oder Ärger kann es geben, wenn gegen bestehende Vorschrift verstoßen wird oder werden könnte – und Ordnungshüter haben immer recht. Doch, wenn es darauf ankommt, sind diese häufiger hilfsbereite Zeitgenossen. Haben schon manchem, in Schieflage gekommenen Urlauber, aus der Patsche geholfen und zu einem unvergesslichen Urlaub verholfen.

Kroatien – notwendige Papiere – fällige Gebühren

Die Lebenshaltungskosten sind verhältnismäßig moderat, nicht aber die Liegeplatzpreise für Boote. Die Gebühren wurden in den letzten Jahren kräftig erhöht.

Von den Touristen wird in Kroatien generell eine Kurtaxe erhoben. Seit.2010 regelt eine Verordnung die Kurtaxe-Bestimmungen für Bootsbesitzer. Bootseigner zahlen pauschal für sich selbst und alle Personen, die auf dem Boot übernachten, direkt bei der Anmeldung im Hafenamt die Kurtaxe. Diese richtet sich nach Bootslänge und Aufenthaltsdauer.

Einreise auf dem Seeweg

Bei Einreise auf See ist ohne Verzögerung, ohne Zwischenstopp und auf kürzestem Weg der nächstgelegene Zollhafen (Port of Entry) anzulaufen und unverzüglich beim Hafenamt einzuklarieren

und Gebühren für die Sicherung der Schifffahrt sowie die Befeuerung entrichten. Der Nachweis über die gezahlten Gebühren ist mitzuführen!

Nur nicht-motorisierte Boote von weniger als 2,50 m Länge und Boote, die an einer Regatta teilnehmen, sind davon ausgenommen.

Außerdem müssen bei der Einklarierung vorgelegt werden:

  • Boat Skipper B oder adäquater Befähigungsnachweis
  • Crewliste (nur bei Einreise auf dem Seeweg relevant)
  • gültiger internationaler Bootsschein oder anderer Nachweis der Bootsregistrierung
  • Eigentumsnachweis bzw. beglaubigte Vollmacht
  • EU-Mehrwertsteuernachweis
  • Versicherungsnachweis für eine Bootshaftpflichtversicherung (verpflichtend für Boote mit mehr als 15 kW)
  • EU-Konformitätserklärung ab Bootsbaujahr 1998
  • Nachweis über bezahlte Gebühren
  • Informationskarte für Nautiker (INFO 101)

Vor der Ausreise ist das Boot beim Hafenamt unbedingt auszuklarieren.

Einreise auf dem Landweg

Wird das Schiff auf dem Landweg nach Kroatien transportiert, muss es, bevor es zu Wasser gelassen wird, beim Hafenamt einklariert werden. Eine Crewliste ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Kroatien – Bootsführerschein

In Kroatien wird für jedes motorisierte Boot ein Bootsführerschein, der Boat Skipper B benötigt. Auch für nicht motorisierte Boote von über 2,50 m Länge – Ruder-, Paddelboote und Surfbretter sind ausgenommen – wird ein Bootsführerschein verlangt. Der deutsche Sportbootführerschein See wird in Kroatien akzeptiert. Damit dürfen allerdings nur Boote und Yachten bis zu 30 BRZ, etwa 18 m Länge geführt werden. Für größere Sportboote ist in Kroatien der Yachtmaster A bis 100 BRZ/GT, der Yachtmaster B bis 500 BRZ/GT oder der deutsche Sportseeschifferschein See vorgeschrieben.

Es muss allerdings „See“ auf dem Sportbootführerschein stehen; darauf wird geachtet. Die Person am Steuer muss mindestens 18 Jahre alt sein. Ein 16-jähriger Inhaber eines Sportbootführerscheins See darf in Kroatien nicht fahren.

Der kroatische Bootsführerschein, der Boat Skipper B mit UKW-See-Sprechfunk-Lizenz kann auch in Kroatien vor Ort erworben werden. Mit einem entsprechendem Kurs und guter Vorbereitung kann nach Zahlung der entsprechenden Prüfungsgebühr, die theoretischen Prüfung vor altgedienten Hafenkapitänen erfolgen. Nach bestandener Prüfung wird noch am selben Tag, eine vorläufige Bescheinigung bzw. das Boat Skipper B Patent ausgestellt.

Wichtig:

Der kroatische Bootsführerschein wird – bei Wohnsitz in Deutschland – nicht anerkannt. Versicherer verweigern in der Regel die Erstattung eines Schadens.

Kroatien – nützliche App

Die App „Nautical Info Service Croatia“, herausgegeben vom kroatischen Ministerium für Seefahrt, Verkehr und Infrastruktur (MPPI) ist eine kostenlose Dienstleistung zur Steigerung der Sicherheit auf See. Sie bietet aktuelle Wetterberichte, eine Notruffunktion sowie Informationen über Marinas, Bojenfelder, Tankstellen, Hafenämter u.v.m. Sie funktioniert online.

Kroatien – Tauchsport

Die Bürger der Republik Kroatien sowie auch ausländische Bürger dürfen nur tauchen, wenn sie im Besitz eines gültigen Taucherausweises sind. Außer im Falle eines praktischen Teiles einer Taucherausbildung, bevor Sie einen vorläufigen Tauchausweis erhalten haben.

Für den Tauchsport gibt es spezielle Vorschriften. Gerätetauchen ist nur bei den örtlichen Tauchschulen erlaubt. Wer privat mit Flasche tauchen will, muss zuvor eine kostenpflichtige Genehmigung einholen und vor Ort mit Flagge A des internationalen Flaggenalphabets auf Taucher im Wasser hinweisen.

Der kroatische Taucherverband ist verpflichtet, jede Person, der ein Taucherausweis ausgestellt wird, über jene Gebiete in Kenntnis zu setzen:

  • in denen Tauchen verboten ist,
  • in denen nur organisiertes Tauchen gestattet ist,
  • über wichtige Telefonnummern für den Fall eines Taucherunfalls,
  • sowie über andere wichtige Informationen in Bezug auf die Tauchbedingungen, die in dieser Geschäftsordnung und anderen entsprechenden Gesetzen und Vorschriften vorgeschrieben werden.

Kroatien – ein Boot chartern

Ein Charterboot darf nur von einem kroatischen Unternehmen ausgeliehen werden. Es ist strikt untersagt, privat Boote zu verleihen oder zu leihen. Zum Chartern eines Motorboots reicht der Boat Skipper B mit UKW-See-Sprechfunk-Lizenz aus, der Sportbootführerschein See ohne Short Range Certificate (SRC) ist nicht ausreichend. Auf Charter-Booten mit einem Funkgerät muss mindestens eine Person an Bord ein Seefunkzeugnis SRC besitzen. Zudem muss eine Funkbetriebsgenehmigung mitgeführt werden (kroatische Ship Station Licence). Für Segelboote wird entweder ein Führerschein für Segelyachten verlangt, der SKS-Schein oder das kroatische Küstenpatent.

Kroatien – Seegrenze – Hoheitsgewässer

Kroatien gehört nicht zum Schengen-Raum. Daher werden die Seegrenzen verstärkt kontrolliert. Wer per Boot oder Yacht die kroatische Seegrenze passiert, muss neben den üblichen Dokumenten auch eine Crewliste sowie die Ausklarierungspapiere vorlegen. Leider weigern sich die meisten italienischen Grenzbehörden, Ausklarierungspapiere für Yachten auszustellen. Mit einem Abstecher nach Slowenien lässt sich das Problem – aus Italien kommend – lösen.

Wer aus Kroatien ausreist, muss vorher ausklarieren und die Ausklarierungspapiere vorweisen können. Das gilt für jeden – auch kurzzeitigen – Grenzübertritt. Grenzverletzungen werden hart bestraft.

Kroatien – Fahr- und Verhaltensvorschriften

  • Motor- und Segelboote müssen einen Mindestabstand von 50 m zum Ufer einhalten.
  • Wer mit einem Motorboot von oder zu einem Ufer fährt, muss mit geringer Geschwindigkeit und den direkten Weg (rechtwinklig zur Uferlinie) im 50-m-Streifen einhalten.
  • Auch zu Berufsschiffen in Fahrt muss ein Abstand von mindestens 50 m gehalten werden.
  • Bei Badebetrieb muss ein Mindestabstand von 150 m zum Ufer eingehalten werden.
  • Rennboote, Jetski, Boote mit Jetantrieb und Luftkissenboote müssen mindestens 250 m Abstand zum Ufer halten.
  • Ruder-, Paddelboote, kleine Segelboote und Surfbretter dürfen nur in bis zu 500 m Abstand von der Küste fahren.
  • Auf Booten bis zu 2,50 m Länge dürfen sich höchstens zwei Personen aufhalten.
  • Schwimmer dürfen sich nur bis zu 100 m weit vom Ufer entfernen.  
  • In Häfen ist das Baden generell verboten.

Kroatien – Navigation zwischen den Inseln

Bei der Navigation zwischen den kroatischen Inselwelten sind gute Seekarten unbedingt notwendig. Es gibt zu viel Gefahrenstellen, z. B. Riffe und Untiefen. Eine Sportbootkarte aus einem renommierten Verlag ist preiswert, übersichtlich und einfach zu lesen; sie enthält ein Heft mit Revierinformationen, Hafenpläne, Informationen zu den Häfen und Fotos. Schauen Sie vor dem Auslaufen genauer hin, wo Flachstellen oder Felsen auf dem geplanten Törn lauern. Sollte Brücken voraus sein, prüfen Sie, ob Ihr Boot die Brücken schadlos passieren kann.

Befahren des Nationalparks Kornaten kostenpflichtig

Das Befahren des wunderschönen Archipels „Nationalparks Kornaten“ zwischen Zadar und Split ist kostenpflichtig. Das Ticket sollte bei einer Vorverkaufsstelle außerhalb des Nationalparks gekauft werden. Die Preise sind nach Bootslänge gestaffelt, beginnen bei über 30,- € pro Tag. Im Nationalpark gekaufte Tickets sind doppelte teuer.

Kroatien – Sport- und Freizeitfischerei

Die Sport- und Freizeitfischerei in Kroatien ist genehmigungs- und gebührenpflichtig. Eine Fischereigenehmigung kann in Sportfischereivereinen gekauft werden. Unterwasserfischerei ist nur mit Genehmigung und nur auf See erlaubt.  Bitte Fang-Vorschriften beachten, so dürfen Thunfisch, Schwertfisch und langschnäuziger Speerfisch nur mit Sondergenehmigung gefangen werden.

Kroatien – Übernachten an Bord

Die Nacht an Bord darf/kann man im Hafen oder in der freien Natur verbringen. Häfen erlauben die Auswahl zwischen etwa 50 modernen Marinas und Stadthäfen. Marinas bieten meist mehr Komfort als die Stadthäfen, haben dafür auch weniger Atmosphäre. Zahlen Sie die Hafengebühr selbst beim Hafenmeister, nicht warten, bis an Bord kassiert wird. Das kann bis zu 40 % mehr kosten. Eine Liegegebühr wird auch bei kurzem Anlegen fällig, wer länger als zwei Stunden bleibt, muss häufiger den vollen Tagessatz zahlen.

Kroaten – Liegen vor Anker oder an einer Boje

In der freien Natur bieten sich Bojenfelder oder das eigene Ankergeschirr an. Das Liegen an Bojen – und mancherorts sogar vor Anker – ist kostenpflichtig. Kleine Boote kommen längsseits, um zu kassieren. Sie kassieren nicht nur die Liegegebühr, sondern sind verpflichtet, gedruckte Quittungen auszustellen und den in Tüten verpackten Bord-Müll abzutransportieren.

Sobald das Schiff an einer Boje festgemacht hat, sollte mit einem kleinen Tauchgang das Grundgeschirr der Boje inspiziert werden. Es soll vorkommen, dass die Grundleine an einem umgekippten Betonklotz schon zur Hälfte durchgescheuert ist oder das ganze Grundgeschirr macht einen wenig Vertrauen erweckenden Eindruck. Wer Wert auf ungestörte Nachtruhe legt, wechselt zu einer anderen Boje. Der Festmacher wird nicht oben durch die Boje geführt, sondern durch einen Metallring unten.

Kroatien – Schutz der Meeresumwelt

Der Schutz des Meeres hat Vorrang. Es ist streng verboten, im Meer und an der Meeresküste öliges Wasser, Fäkalien im Meer zu entsorgen. Plastik-, Metall-, Glas- und anderen festen oder flüssigen Abfall wegzuwerfen, abzulagern oder abzulassen.

Strikt verboten ist es Werke archäologischen Fundstätten und historischen Ruinen zu beschädigen oder etwas zu entwenden. Entfachen Sie an Land kein Feuer, werfen Sie keine Zigarettenstummel oder brennbaren Gegenstände in die Gegend!

Für geschützte Meeresgebiete (Nationalparks und Naturparks) gelten besondere, stets einzuhaltende Ordnungs- und Verhaltensvorschriften.

Kroatien – Vorsicht bei Gefahr von Bora und Nevera

Auslaufen, wenn Bora oder Nevera angekündigt werden, ist gefährlich, dann drohen Böen in Orkanstärke. Selbst in Häfen, vor Anker und an Mooringbojen können Schiffe beschädigt werden.

Die sommerliche Bora

Die sommerliche Bora ist ein Fallwind aus den Bergen. Sie fällt schlagartig ein – zumeist ohne Vorwarnung und weht überall dort besonders heftig, wo Berge oder Senken nahe der Küste liegen. Bekannte Einfallspforten liegen bei Triest, an der Ostküste Istriens und bei Senj, Šibenik, Split, Ploce und bei Kotor. Berüchtigt ist die Bora im Velebit-Kanal. Die Bora kann Sturmstärke erreichen. Mal besteht die Bora aus einer plötzlichen, schweren Böe, mal weht sie ein bis zwei Tage lang. Wolken an Berggipfeln bedeutet – schnellstens einen sicheren Hafen ansteuern. Die Bora kracht aus den Bergen buchstäblich aufs Wasser, lässt Gischt aufspritzen. Kann Mut machen – je größer die Entfernung zur Küste, desto schwächer die Böen.

Kroatien – Nevera

Im Juni, wenn das Wasser langsam sommerlichen Temperaturen erreicht, muss auch mit der Nevera gerechnet werden. Nevera ist im Frühsommer gleich bedeutend mit Gewitter, Starkregen und Böen aus schnell wechselnder Richtung. Im Spätsommer kann eine Nevera wie ein Tornado mit vollen Orkanböen über das Wasser ziehen und auf schmaler Bahn schwerste Zerstörungen anrichten.

Kroatien – vor dem Auslaufen Wetterbericht besorgen

Eiserne Regel: vor dem Auslaufen immer den aktuellen Wetterbericht einsehen; er hängt in den meisten Marinas und Hafenmeistereien sogar auf Deutsch aus oder ist im öffentlichen WLAN verfügbar. Hat das Boot ein UKW-Funkgerät, so können Sie die aktuellen Wettermeldungen der kroatischen Küstenfunkstellen auf See empfangen – Kanäle 67, 69 oder 73.

Kroatien – Winde für Segler

Im Sommer weht der Wind in der Adria überwiegend schwach. In Küstennähe wird der Wind stärker durch lokale Effekte beeinflusst. So setzt bei Hochdrucklagen täglich zum frühen Mittag der typische Seewind, der Maestral ein.  Er kommt zumeist aus Nordwesten und frischt bis zum Abend stärker auf.

Kroatien – der Jugo

Im Frühsommer oder im Herbst kann der Jugo einsetzen, der vor Nordafrika Scirocco genannt wird, erkennbar an dem mitgeführten Saharastaub. Der Jugo kündigt sich mit einer Wolkenwand im Süden an; der Himmel wird langsam bedeckt, es wird schwül. Schließlich setzt feucht-warmer Südostwind ein, der schnell zunimmt. Wegen seiner langen Anlaufstrecke kann er ansehnliche Wellen auftürmen. Unbedingt beachten, der Jugo (Südostwind) kann binnen weniger Minuten seine Richtung ändern und sich in eine heftige Bora (Nordostwind) verwandeln. Der Jugo tritt häufiger in der Südadria auf; zudem weht er im Süden länger und stärker.

Bootsunfall in Kroatien – Kollision zweier Boote – ein Toter

Marinas in Kroatien

Bootsunfall in Kroatien – Kollision zweier Boote – ein Toter

Am 12. Juli 2017 ereignete sich ein schwerer Bootsunfall in Kroatien,  Ort des Geschehens der Pelješki Kanal. Gegen Mitternacht kollidierten zwei Sportboote, ein Skipper ging über Bord.

Unfalluntersuchung

Der abschließenden „FINAL REPORT“ vom 19. Juli 2019 ist ein erschütterndes Dokument eines schweren Unfalls mit einem Toten. Am Unfall unmittelbar beteiligt war ein kroatisches Boot mit Skipper und drei weiteren Personen sowie ein in Tschechien registriertes Boot mit einem Skipper. Der Unfallhergang wurde gemäß EG-Richtlinien und den Bestimmungen der IMO-Resolution rekonstruiert und genauestens untersucht und in einem umfangreichen Unfallbericht mit Gutachten dokumentiert.

Unfallhergang

In der Nacht vom 12. Juli 2017 gegen 23:00 Uhr Ortszeit ereignete sich im Pelješki Kanal – Nähe von Kučište –ein sehr schwerer Seeunfall, bei dem das unter kroatischer Flagge fahrende Boot, mit dem unter der tschechischen Flagge fahrende Boot kollidierte. Der Skipper des tschechischen Bootes erlitt schwerste Körperverletzungen und ging über Bord.

Der Skipper des Bootes wurde am nächsten Tag gefunden und aus einer Tiefe von 32 Metern geborgen.

Folgen (für Menschen, Schiffe, Fracht, Umwelt, andere):

Das kroatische Sportboot erlitt infolge der Kollision sichtbare Beschädigung an der vorderen Backbordseite der Außenhaut über dem Wasserspiegel in ca. 1,2 m Höhe in der Länge etwa 65 Zentimeter und 20 Zentimeter tief. Es gab keine verletzte Personen auf dem Boot. Fracht war nicht auf dem Boot. Es gab keine Verschmutzung des Meeres oder der Umwelt durch Kraftstoff oder Öl aus dem Boot.

Bootsführerscheine

Der kroatische Skipper des Bootes besaß eine gültige Yacht Master License für Betrieb von Motorbooten in Küstengewässern bis zu 200 Seemeilen vor der Küste (FB 3) ausgestellt im September 2016 in der Republik Österreich.

Der verstorbene Skipper des tschechischen Bootes besaß das Internationale Zertifikat für Betreiber von Sportbooten ausgestellt im Juni 2017 mit unbegrenzter Laufzeit, ausgestellt von der staatlichen Schifffahrtsbehörde der Tschechischen Republik gemäß der UNECE-Resolution Nr. 40. Sie war gültig für Betrieb von motorisierten und/oder Segelbooten mit einer Länge von bis zu 20 Metern im Bereich der Binnengewässer und Küstengewässer (eine Tageslichtkreuzfahrt auf See, die auf eine Entfernung von 1 Seemeile vom Festland begrenzt ist oder vorgelagerten Inseln, wenn die maximale Windstärke 4 Grad der Beaufort-Skala nicht überschreitet).

Wetterlage

Windgeschwindigkeit von ca. 2 km/h – ruhiges (welliges) Meer – Wellen durchschnittliche Höhe ca. 0,1 m – kein Niederschlag – Lufttemperatur um 29 °C – gute Sicht (ca. 10 km) – Luftdruck 1008 hPa.

Meerestiefe in der Mitte des Kanals beträgt ca. 45 m, im Bereich des Opfers ca. 30 m.

Äußere Umstände und gültige

Es wurde bestätigt, dass zum Zeitpunkt der Kollision eine Person mit einem gültigen Befähigungsnachweis – gemäß der Verordnung über Boote und Yachten – das Boot unter kroatischer Flagge betrieb.

Seit dem 12. Juli 2017 in Kučište war der Sonnenuntergang um 20:30 Uhr Ortszeit und der Seeunfall ereignete sich um 22:35 Uhr. Daraus kann geschlossen werden, dass dem Skipper des Bootes nach den Einschränkungen in seinem Zertifikat nicht gestattet war, das Boot in Küstengewässern außerhalb des Tageslichts  (von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang), d. h. zum Zeitpunkt des Seeunfalls zu navigieren.

Schwimm- oder Rettungsweste

Die bei dem tschechischen Skipper vorgefundenen Verletzungen, repräsentieren in ihrer Gesamtheit

eine schwere Körperverletzung mit einer Intensität, die zur Bewegungsunfähigkeit führte, was schlussendlich zum Ertrinken führte. Daher kann die Todesursache als direktes Ertrinken angesehen werden.

Aus den Tatsachen, dass der Skipper aufgrund der Aufprallkraft schwere Körperverletzungen erlitten hat und vom Boot gefallen und ertrunken ist, darf geschlossen werden, dass die Verwendung von Schwimm- oder Rettungswesten während des Betriebs des Schiffes der verletzten Person hätten helfen können, trotz der schweren Verletzungen auf der Meeresoberfläche zu bleiben und nicht zu ertrinken.

Istraga – Sudar brodica oznaka „MT 1839“ i „CZ 111 018“ – Pelješki kanal, 12.07.2017. – AIN

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Bootsurlaub

Bootsurlaub

‘Canal latéral à la Garonne’ – Teil des ‘Canal des Deux Mers’

 

Ein Wasserweg zwischen Mittelmeer und Atlantik ist für Sportbootfahrer und Hausbooturlauber mit viel freier Zeit kein ferner Traum. Für diese Gruppe erübrigt sich der lange Weg – runde 3.000 Kilometer – um die Iberische Halbinsel und durch die Straße von Gibraltar.

Sie schippern gemütlich von Sète am Mittelmeer mit ihrem Boot auf dem ‚Canal du Midi’ nach Toulouse. Von hier aus geht es weiter auf dem ‚Canal latéral à la Garonne’ bis nach Castets-en-Dorthe. Nach dem Verlassen des Kanals geht die Tour weiter auf der von Gezeiten abhängigen Garonne an Bordeaux vorbei durch den Mündungstrichter der Gironde in den Atlantik. Das sind Luftlinie etwa 500 Kilometer.

 

Der ‘Canal latéral à la Garonne’

 

Wird heute meist nur noch mit seinem ‘Rufnamen’ genannt – ‚Canal de Garonne’. Zusammen mit dem ‚Canal du Midi’ bildet der ‚Canal latéral à la Garonne’ einen langen Wasserweg, für den auch hin und wieder der Begriff ‚Canal des Deux Mers’ benutzt wird. Der schiffbare Kanal wurde als Umgehung für die nur schwer befahrbare Garonne gebaut.

Der ‚Canal de Garonne’ hat in Toulouse direkt Anschluss an den ‚Canal du Midi’ und ist durch einen kurzen Kanal – ‚Canal de Brienne’ – auch mit der Garonne verbunden. Der Kanal endet nach 196 Kilometer in Castet-en-Dorthe, hier mündet er in die Garonne. Er ist ein typischer Seitenkanal, der dem Flussbett der Garonne folgt. Erst am rechten Flussufer folgend, wechselt er bei Agen die Seite und bleibt bis zur Mündung linksseitig. Mit 54 elektrifizierten und meist vollautomatischen Schleusen wird die Höhendifferenz von 125 Metern überwunden. Kanal und diese Schleusen sind auch für größere Schiffe (Freycinet-Maß) ausgelegt.

 

Die Uferwege des ‚Canal latéral à la Garonne’ sind heute als ‚Voie Verte’, Rad-, Fuß- bzw. Wanderwege ausgebaut. Im Schatten majestätischer mehr als hundertjähriger Platanen und Co. kann geradelt und gewandert werden. Dieser Teil des Kanals ist vielleicht der beliebteste für Radtouristen, aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

 

Geschichtliche Aspekte

Die Idee, den ‚Canal du Midi’ von Toulouse in Richtung Atlantik weiter zu bauen, kam dem Erbauer Riquet schon im Jahr der Fertigstellung 1681 – aber das Projekt wurde fallen gelassen, die Kassen waren leer.

Notgedrungen wurden daraufhin in den folgenden knapp zwei Jahrhunderten die Waren zwischen Toulouse und Bordeaux per Schiff auf der Garonne befördert. Dies war nicht nur gefährlich, es war auch sehr zeitaufwendig. Wenn alles bestens lief, waren es doch etwa 20 Tage für den Hin- und Rückweg. Herrschte Hochwasser oder Trockenheit ging gar nichts, die Garonne war dann nicht schiffbar. Der Weg um die Iberische Halbinsel und durch die Straße von Gibraltar lohnte sich kaum, war viel zu aufwendig und außerdem sehr risikoreich.

 

Erst die zunehmende Industrialisierung erzwang den Weiterbau des ‚Canals du Midi’ über Toulouse hinaus in Richtung Atlantik. 1856 erfolgte die Inbetriebnahme des ‚Canal latéral à la Garonne’. Auf 193 Kilometer verläuft er als typischer Seitenkanal mehr oder weniger parallel zur Garonne und kreuzt dabei den Südwesten Frankreichs.

 

Interessante Bauwerke

Frankreichs größte Kanalbrücke – die 539 Meter lange Kanalbrücke mit 23 Bogen – die in Agen über die Garonne führt, ist eine bemerkenswerte Konstruktion und zugleich ein viel beachtetes Bauwerk.

Gleiches gilt auch für die bei Moissac über den Tarn führende 350 Meter lange Kanalbrücke.

Das erste Wasserkeilhebewerk der Welt wurde 1973 in Betrieb genommen. Es sollte der Berufsschifffahrt die zeitraubende Schleusentreppe bei Montech ersparen. Ein Brand hat das Werk 2009 stillgelegt. Ob das Wasserkeilhebewerk jemals wieder instand gesetzt wird, eine diesbezügliche Entscheidung steht noch aus.

Kaum zu übersehen sind auch die über 80 Hängebrücken, die seit den 1930er Jahren errichtet wurden, um dem ständig steigenden Verkehr gerecht zu werden.

 

Abzweigungen am Kanal

In Montech zweigt ein 10,5 Kilometer langer Kanal mit 11 Schleusen nach Montauban ab, er hat hier Anbindung an den Fluss Tarn.

Der ‚Canal de Garonne‘ hat in Buzet-sur-Baïse eine Verbindung zum Fluss Baïse.

Eine weitere Anbindung führt über die Doppelschleuse von Buzet-sur-Baïse und etwa 4 Kilometer  auf der Garonne zum Fluss ‚Lot’.

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Bootsurlaub ‚Canal du Midi’ – traumhafte Kilometer der Entschleunigung (2. Teil)

Bootsurlaub

‚Canal du Midi’ – traumhafte Kilometer der Entschleunigung (2. Teil)

 

Die Wasserversorgung des ‚Canals du Midi’

 

Es war ein größeres Unterfangen, die Wasserversorgung der vielen Schleusen am ‚Canal du Midi’ sicherzustellen. Hinzu kam, dass der Scheitelpunkt des Kanals mit knapp 190 Metern geländemässig relativ hoch lag.

Mit einer größeren Anzahl von aufwendigen Bauwerken gelang es schlussendlich doch, die Wasserversorgung des Kanals zu sichern, genügend Wasser für den Schleusenbetrieb und für den Kanal bereit zu halten. In den ‚Schwarzen Bergen’ wurden Wasserfassungen und Wasserspeicher gebaut, Wassergräben angelegt, für diese Tunnelbauten durch Hügel getrieben und ein Tal durch einen Staudamm in einen See umgewandelt (Lac de Saint-Féréol). Einige Bäche änderten zur Kanalversorgung ihre Fließrichtung, wurden umgeleitet.

 

Der Kanal ist eine touristische Attraktion

 

Zu Beginn der 1970er Jahre entdeckte der Fremdenverkehr den ‚Canal du Midi’ für sich. Immer mehr Touristen befahren seit dem den Kanal mit Haus- und Sportbooten. Glück für den alten Kanal, denn für diese Ansprüche sind die Schleusen, die Öffnungen der alten Bogenbrücken ausreichend groß. Das verhinderte den umstrittenen Ausbaus für größere Boote, trug entscheidend dazu bei, dass der ‚Canal du Midi’ 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde.

 

Der Tunnel Malpas

Weltweit ist der Kanaltunnel für den ‚Canal du Midi’ der erste seiner Art. Auf einer Länge von 160 Metern führt der ‚Tunnel Malpas’ durch einen Hügel.

 

Die Häfen

Die Häfen des Kanals sind in aller Regel als rechteckige Erweiterung des Kanals ausgelegt. In den Städten werden diese von Lagerhäusern umschlossen. Heute dienen die Häfen überwiegend den Touristenbooten zum Anlegen.

Die rechteckigen Ausbuchtungen im Kanalverlauf sind für Boote Ausweiche bei Begegnungen oder Anlegeplätze.

 

Der See von Castelnaudary

Dieser See wurde zusammen mit dem Kanal ausgehoben. Heute durchquert der Kanal den See und prägt gleichzeitig das Bild der Stadt Castelnaudary. Das im See gespeicherte Wasser dient dem Schleusenbetrieb zwischen dem Ort und dem Mittelmeer.

 

Überbrückungen und Brücken

Die meisten kleineren Wasserläufe werden durch so genannte Durchlässe überbrückt. Dabei können die Dammwände gemauert sein.

Von einer Kanalbrücke wird erst dann gesprochen, wenn das Kanalbett befestigt ist und von einer Brücke getragen wird. Beim ‚Canal du Midi’ sind  der Trog des Kanals und das Gewölbe der Brücke immer Mauerwerk. Ausnahme ist die Autobahn-Kanalbrücke von Toulouse, diese wurde betoniert.

Alle größeren Flüsse werden durch Kanalbrücken (Aquädukte) gekreuzt. Die Orb-Brücke von 1858 bei Béziers ist die längste.

 

Techniche Neuerungen

Es war ein kläglicher Versuch, die historische Treppenschleuse von Fonserannes durch ein modernes Wasserkeilhebewerk zu ersetzen. 1984 wurde das Hebewerk eröffnet, war ständig defekt und wurde auch wegen mangelnder Nachfrage im April 2001 stillgelegt.

Ein ähnliches Hebewerk mit gleichem Schicksal ist am ‚Canal latéral à la Garonne’. Dies wurde Mitte der 1970er Jahre in Betrieb genommen und stellte seinen Betrieb 2009 endgültig ein.

 

Besonderes Kriterium

Es ist eine Besonderheit, dass alle Straßen- und Wegebrücken aus lokalem Material gemauert wurden und so die Regionen widerspiegeln.

Höckerartig – als Bogenbrücken führen sie über den Kanal. Es ist bauartbedingt, dass die Bogenweite  weniger als 5 Meter breit ist. Bei einem eventuellen Kanalausbau hätten sie weichen müssen. Unmöglich! Das Erscheinungsbild der Höckerbrücken war eines der Kriterien für die Anerkennung des ‚Canals du Midi’ als Weltkulturerbe im Jahr 1996.

 

Französische Kanäle unterliegen Regeln und kosten

 

  • Hausboote befahren fast ausschließlich den Kanal, fast zwangsläufig, denn Hausboote können überall am Kanal entlang gemietet werden. Praktisch ist auch, dass eine kurze Einführung durch den Bootsvermieter den Bootsführerschein überflüssig macht.
  • Freizeitkapitäne und Skipper, die auf dem ‚Canal du Midi’ ein eigenes Boot oder Charterboot führen, benötigen das Binnenschifffahrts-Patent, das Patent Flüsse und Seen.
  • Die Benutzung der französischen Kanäle ist reglementiert und grundsätzlich kostenpflichtig. Mieter von Booten zahlen die entsprechende Abgabe an den Staat indirekt über den Vermieter.
  • Inhabern von Fischereikarten ist das Angeln im Kanal gestattet, französische Kanäle sind meist fischreich.
  • Das Schwimmen in den Kanälen ist verboten, das Wasser kann durch Mikroben stark belastet sein.
  • Die ebenen und schattigen Treidelpfade eignen sich für ausgedehnte Fahrradtouren und zum Wandern (Weitwanderwege).

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‚Canal du Midi’ – traumhafte Kilometer der Entschleunigung (1. Teil)

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‚Canal du Midi’ – traumhafte Kilometer der Entschleunigung (1. Teil)

 

Der ‚Canal du Midi’ – ursprünglicher Name ‚Canal royal en Languedoc’ ist 241 Kilometer lang, führt durch die Region Languedoc-Roussillon und verbindet Sète am Mittelmeer über Carcassonne mit der Stadt Toulouse an der Garonne. Der Canal du Midi’ ist heute eine touristische Attraktion, ein sehr beliebtes Reiseziel für Hausbootmieter, für Sportbootskipper für Radfahrer und Wanderer, letztere benutzen die ehemaligen Treidelpfade entlang des Kanals als Rad- und Wanderwege.

 

Bei viel Zeit und je nach Lust und Laune kann die Reise auf dem Seitenkanal der Garonne dem ‚Canal latéral à la Garonne’ oder  kurzgefasst: ‚Canal de Garonne’ bis nach Castets-en-Dorthe zum Übergang des Kanals in die schiffbare Garonne und weiter auf dem Fluss über Bordeaux, bis in den Mündungstrichter Gironde und in den Atlantik fortgesetzt werden. Die Länge dieses Wasserweg-Abschnitts beträgt 193 Kilometer.

 

Das Abenteuer nimmt seinen Lauf

 

Da der ‚Canal du Midi’ über einen Bergsattel zwischen dem französischen Zentralmassiv und den Pyrenäen geführt werden musste, sind zurzeit 63 Schleusen mit 98 Schleusenbecken im Einsatz. Von Sète (Étang de Thau) geht es mit der Hilfe von 48 Schleusen auf eine Höhe von 189 Meter. Der Scheitelpunkt liegt auf dem Pass von Naurouze. Abwärts sind es zwischen dem Scheitel und Toulouse 15 Schleusen und 57 Meter. Dabei variiert die Distanz zwischen den Schleusen zwischen 105 m und 53,9 km.

Die sechsstufige Schleusentreppe Fonserannes bei Béziers war und ist technisch eine besondere Herausforderung. Heute ist sie eine hervorzuhebende, technische Sehenswürdigkeit. In die Schleuse einfahrende Schiffe werden in sechs Stufen um 13,6 Meter gesenkt oder gehoben. Der Schleusengang dauert bergwärts 45 Minuten und talwärts 30 Minuten. Zeitlich begrenzt wird wechselweise nur hinauf oder nur hinunter geschleust.

Von den 63 in Betrieb befindlichen Schleusen werden 30 automatisch gesteuert und 33 manuell von Schleusenwärtern bedient. Die Schleusenwärter wohnen zu meist an ihrer Schleuse.

 

Pflanzen sichern die Haltbarkeit

 

Um die Festigkeit und Haltbarkeit der Kanalufer und der Dämme zu sichern, ließ schon der Erbauer des Kanals schnellwachsende Bäume auf den Dämmen außerhalb der Treidelpfade pflanzen. Es waren zunächst bevorzugt Weiden. Die Uferränder wurden mit ins Wasser gepflanzten Schwertlilien geschützt. Nach der französischen Revolution setzte sich der Gedanke durch, Kanalufer aus praktischen und auch aus ästhetischen Gründen mit Bäumen zu bepflanzen.

Es folgte eine endlose Serie von Versuchen, die am besten geeigneten Bäume zu finden. Es wurden extra Baumschulen angelegt, die zum Kanal gehörend, nach geeignetem Baummaterial forschte. Den ersten Weiden folgten Maulbeerbäume, Pappeln und auch Obstbäume, bis zur Wende ins 19. Jahrhundert die Platanen ins Blickfeld rückten.

 

Platanen am ‚Canal du Midi’

Die Pflanzung von Platanen wurde forciert und heute dominieren sie die Kanalränder. Die Wurzeln der Platane befestigen die Dämme und Ufer besonders gut. Der Schatten ihrer Blätterdächer verringert die Wasserverdunstung, schützten gleichzeitig beim Treideln Arbeiter und Pferde vor den Sonnenstrahlen. Heute sind es etwa 42.000 Platanen die am Kanal gepflanzt sind. Einige von ihnen sind von einer Pilzkrankheit befallen, die leider zum Absterben der Bäume führen kann.

Da der Pilz über das Kanalwasser und auch über die Boote von Baum zu Baum gelangen kann, ist eine Bekämpfung des Pilzes außerordentlich schwer. Es bestehen Befürchtungen, dass in 20 Jahren alle Platanen erkranken und abgeholzt werden müssen.

 

Moderne Technik schafft Probleme

 

Schiffe die den ‚Canal du Midi’ befuhren, wurden vor der Erfindung und Einführung der Dampfmaschine und später der Schiffsmotoren vom Ufer aus gezogen, getreidelt. Zum Treideln wurde die Kraft der Pferde benötigt, Menschen wurden seltener eingesetzt. Getreidelt wurde noch bis zu Beginn 20. Jahrhunderts, dieses hat seine Spuren hinterlassen.

Ein durchgehender Treidelweg war meist nur auf einer Seite des Kanals angelegt, wechselte oft über Brücken die Seiten, manche Anpassung wurde erzwungen. Bei Kanalüberläufen wurden Brücken mit einem Pfad versehen und die Kanalbäume wurden außerhalb der Treidelwege gepflanzt.

In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden erste Dampfmaschinen als Schiffsantrieb eingesetzt, der Übergang vollzog sich relativ langsam im Gegensatz zum Dieselmotor. Der war seit etwa 1930 Antrieb in fast allen Schiffen.

Die Schiffe mit Motorkraft können viel höhere Geschwindigkeiten erreichen, der Wellenschlag könnte die Kanalböschungen, den Uferbereich beschädigen. Aus diesen Gründen gilt heute für den Kanalbereich eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 5 Knoten oder 9 km/h.

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