Foiling: Fliegen ist das neue Segeln

Foiling: Fliegen ist das neue Segeln

 

Foiling ist der neue Trend der AC Nautik. Der Sport, der mit modernen Tragflügelbooten ausgetragen wird, lässt die Athleten über die Wasseroberfläche gleiten und sorgt so für spannende Duelle. Der Österreichische Segler Thomas Zajac sieht im Foiling großes Potential, erkennt aber auch die Risiken.

Mehr als nur Segelsport

Foiling, das ist Segeln, aber über dem Wasser. Foils gleichen Segelbooten auch im Hinblick auf das Trimmen. Der Winkel, in dem die Boot in die Lüfte segeln, macht einen großen Unterschied aus, so der Österreichische Segler Thomas Zajac. „Zum Anstarten brauchst du mehr Winkel, beim Fliegen nimmst du Winkel zurück.“
Um das Foiling noch bekannter und vor allem sicherer zu machen, haben die AC Nautik Syndikate große Geldsummen in den Sport investiert. Diese sollen nicht nur das „Luftsegeln“ finanzieren, sondern auch den klassischen Segelsport, der in Zukunft ebenfalls weiterentwickelt werden soll.

In Olympia soll das Foiling spätestens 2020 ankommen. Nach dem kommenden Turnier erwartet Zajac einen großen Umbruch und die Einführung neuer Klassen – darunter auch das Foiling. Der Sportler sieht sich und seine Teamkameraden als Pioniere mit dem Großsegel und freut sich vor allem auf die Herausforderung, die mit einer möglichen Olympia-Teilnahme verbunden ist.

Foiling in Olympia

Die erste von hoffentlich vielen Klassen, die Teil der Olympischen Spiele werden, ist Nacra17. Das olympische Nacra17-Boot ging vor zwei Jahren in Rio an den Start und zeigte dort das Potential, dass in der neuen Disziplin steckt. Nicht ohne Grund erwarten Zajac und Teamkollegin Matz „eine richtige Challenge“. Das Foiling macht den Sport noch fordernder und verlangt den Athleten Schnelligkeit, Disziplin und Mut ab. Das wird den Sport auch für die Zuschauer spannender machen, so Zajac. Der Segler erkennt allerdings auch das Gefahrenpotential.

Die Unfallgefahr ist nicht gering

Schneller, spannender und cooler, aber auch gefährlicher – so lässt sich die neue Klasse beschreiben. Zajac geht davon aus, dass es gerade in der Anfangszeit Unfälle geben wird. Einen ersten Vorgeschmack boten die Duelle der Americas-Cup-Herausforderer, bei denen mehrere heikle Situationen beobachtet werden konnten. Als die japanische Yacht von der der britischen Yacht „gerammt“ wurde oder sich die neuseeländische Yacht überschlug, war selbst für Laien das potentielle Risiko zu sehen.
Die Höchstgeschwindigkeit der AC-Boote von 92 km/h ist ein weiterer Grund für die Helmpflicht. Für die Olympia-Zulassung werden weitere Regelungen und Vorgaben erwartet.

Dass das Foiling den herkömmlichen Seglern den Spaß verderben wird, glaubt Thomas Zajac allerdings nicht. Vielmehr erwartet der Österreicher ein Miteinander auf See. Vorgemacht haben es die Kitesurfer, die zu Beginn von Seglern und Windsurfern gleichermaßen belächelt wurden und heute ein fester Teil des Seesports sind.
Auf dem Neusiedler See dürften sich diese Probleme ohnehin nicht stellen. Das Gewässer ist an den meisten Stellen nicht tief genug für die modernen Foils und dürfte deshalb auch nur zu Trainingszwecken genutzt werden.

Kritik am Foiling unberechtigt

Kritikerstimmen, die den Segelsport am Ende sehen, kann Zajac nur widersprechen. „Traditionalisten stehen jeder Veränderung skeptisch gegenüber. Das klassische Segeln geht ja nicht verloren,“ so der Mitbegründer, der die Außenwirkung des Foilings als „sensationell“ beschreibt. Zajac hat große Pläne für den jungen Sport und prognostiziert ihm sogar eine Zukunft mit Formel-1-Charakter. Der geringe Luftwiderstand soll wahre Hochgeschwindigkeitsduelle ermöglichen und dadurch auch den Zuschauern Adrenalinschübe bescheren. Abschließend meint der Profisegler: „Der Speed wird steigen, die Action wird toll.“