Leben vom Segeln: Hart am Wind

Leben vom Segeln: Hart am Wind

Wind, Wellen und starker Wille
Das weite Meer, die salzige Luft und eine steife Brise geben dem Segler das einmalige Gefühl der Freiheit. Wind und Wellen zu bezwingen und die Urgewalt Wasser zu beherrschen, erinnert an die großen Entdeckungsreisen vergangener Zeit und weckt die Abenteuerlust. Viele Urlauber nutzen diese romantische Vorstellung gerne, um sich in ihrer Erholungszeit diesem Freiheitsgefühl hinzugeben.

Um eine geregelte Verantwortlichkeit zu haben, wird nicht selten auf einen Skipper zurückgegriffen. Für viele leidenschaftlichen Segler, vielleicht sogar mit eigenem Boot, klingt es verlockend, sein Hobby zum Beruf zu machen. Als Profiskipper nämlich.
Doch ein romantisches Geschäft war die Seefahrt noch nie. Schon immer bedeutete es harte Arbeit, um vom Meer zu leben. Ob als Fischer, Kapitän oder Berufsskipper. Das Gefühl der Freiheit kostet viele Nerven, großes Engagement und Durchhaltevermögen. Wer von der Freizeitschifffahrt als Skipper leben will, braucht neben dem technischen Wissen, großes Organisationsgeschick und ein solides Praxistraining. Entbehrungen und ungeregelte Arbeitszeiten sind an der Tagesordnung. Dazu kommt, dass die Sehnsucht und Faszination vieler Menschen nach dem Meer groß ist und der Bereich der Nautik in fast allen Sparten hart umkämpft. Viel Geld lässt sich mit der Schifffahrt daher kaum verdienen. Oftmals ist es einfach die Liebe zur See und ein starker Wille der Seglern, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben oder machen wollen.

Die Qual der Wahl: Skippertraining und Küstenpatente

Skipper, die gewerbsmäßig in See stechen, müssen neben der Verantwortung für Crew und Schiff auch ihre Qualifikationen durch verschiedene Zertifikate vorweisen und aktuell halten. Ziel dieser Vorgaben des Schiffssicherheitsgesetz (SchSG) ist es, die Kompetenzen und Fähigkeit auszuweisen, die nötig sind, um eine motorisierte Yacht oder Boot freizeitmäßig als Skipper zu führen. Damit soll ein risikoarmer Schiffsverkehr durch eine solide und kenntnisreiche Ausbildung gesichert werden. Doch es lohnt sich genauer hinzuschauen. Mancher Orts sind die Ausbildungen und deren Inhalte eher fragwürdig. Das Küstenpatent Fahrtenbereich 2 (FB2) und Fahrtenbereich 3 (FB3) zum Beispiel prüft wenig Praxiserfahrungen und die Behörden / Prüfungsorganisationen verlangen für ihre Bürokratie verhältnismäßig viel Geld.

Eine andere Möglichkeit ist es, das kroatische Küstenpatent zu erwerben. Ausgestellt wird es vom kroatischen Seefahrtministerium und ist in vielen Staaten Europas und in Südafrika gültig. Unkompliziert und günstiger als das FB 2 und FB 3 kann man es zum Beispiel bei AC Nautik erwerben. In Verbindung mit dem Skippertraining bietet die AC Nautik deutlich mehr Praxis als die österreichischen Patente Fahrtenbereich 2 und Fahrtenbereich 3.

https://www.kuestenpatent-kroatien.at/Kustenpatent-Kroatien/segelpraxis.html

Konkurrenz bekommen die Berufsskipper oftmals von geförderten Vereinen oder Hobbyskippern mit geringeren Qualifikationen. Der Unterschied zum vermeintlich günstigeren Hobbyskipper ist oftmals ein solideres Skippertraining. Diese Trainings stellt meist nur eine zusätzliche, freiwillige Praxisausbildung für bestimmte Schwerpunkte oder Manöver dar. Die qualitativen Unterschiede zwischen Profi- und Hobbyskipper sind offensichtlich. Wer nach einem Skipper Ausschau hält, sollte genauer nachfragen und gegebenenfalls etwas mehr Geld für einen gut ausgebildeten Skipper in die Hand nehmen.